149 Projektbeschreibung Durch die Einführung des G8 leidet das Hardenberg-Gymnasium in Fürth(Bayern) unter akuter Raumnot. Um den Bedarf an fehlenden Klassenzimmern zu decken wurde ein Neubau beauftragt. In diesem sollten zusätzliche neue Klassenzimmer, ein Speisesaal mit Küche und Verpflegungsbereich und die Erfordernisse für die Nachmittagsbetreuung einer Ganztagesschule untergebracht werden. Um auch für die Zukunft ausreichend Platz für die Unterrichtung vorzusehen, musste zusätzlich zu dem dreistöckigen Gebäude mit Teilunterkellerung die Errichtung eines weiteren Geschosses auf dem Dach sowie eine Erweiterung an einer Längsseite statisch und konstruktiv mit berücksichtigt werden. Besonderheiten Durch die engen Vorgaben des durch die Regierung geförderten Raumprogramms mussten die einzelnen Räume in Zusammenhang mit den tragenden Elementen regelrecht in den zu Verfügung stehenden Platz hineingepuzzelt werden. Für jeden Raum mit der definierten Nutzung gibt es genaue Raumgrößenvorgaben, die weder unter- noch überschritten werden dürfen. Es kann also keine Rücksicht darauf genommen werden, tragende Wände übereinander zu stellen. Daraus ergab sich ein statisch sehr komplexes räumliches System, das mit herkömmlichen Berechnungsmethoden sehr schwer zu erfassen ist. Es kam durch die Aufteilungen der Räume zu tragenden Wandscheiben die nur an einem Ende durch eine Stahlbetonstütze gehalten werden wohingegen das andere Ende frei auf der Decke steht. Eine andere Wandscheibe steht 1,20 m neben einer sich darunter befindenden tragenden Stütze. Das andere Ende dieser Wand bindet in eine Querwand im gleichen Geschoss ein. Nur durch die räumliche Berechnung mit der Möglichkeit die Wirkung des Gesamtsystems zu betrachten anstatt den Blick nur auf die einzelnen Tragglieder zu richten ergab ein stimmiges, und schlussendlich wirtschaftliches Berechnungsmodell mit dem das Bauwerk erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Gründung Um die Gründung durch die unterschiedlichen Bauteile (Bodenplatte, Bankette und biegesteif angeschlossene Einzelfundamente) realistisch abbilden zu können, wurden die Bohrlochprofile des Bodengutachtens als Grundlage herangezogen und die Bettungsmodule mit dem Modul SOILIN direkt in SCIA•ESA PT berechnet. Die so ermittelten Bettungsmodule ergaben ein wesentlich naturgetreueres Bild über die Interaktion zwischen Baugrund, Bauwerk und den auftretenden Lasten, als es mit einem einheitlich über die gesamte Fläche gleichmäßigen Bettungsmodul möglich gewesen wäre. So wurden die unterschiedlichen Lastabtragungswirkungen der Gründungselemente in der Konstruktion und Bemessung berücksichtigt. Deckenverformungen Aufgrund der vorgegebenen Raummaße ergaben sich auch ziemlich große Stützweiten (8,66m einachsig gespannt) die in Verbindung mit den schwierigen Lastabtragungssystemen eine Betrachtung der Deckenverformung im Zustand II erforderte. Es wurde daher eine nichtlineare Berechnung mit gerissener Betonzugzone durchgeführt, um übermäßige Verformungen aus den auf den Geschossdecken stehenden Wänden auszuschließen. So konnten wir durchgängig eine Deckenstärke von 30cm realisieren. Technische Daten Abmessungen: Länge: 37,40 m; Breite 14,64 m; Höhe 17,45 m Auskkragendes Fertigteilvordach in Decke über EG: 1,77 m 1450 m³ Ortbeton 66 m³ Stahlbetonfertigteile 144 to Bewehrungsstrahl Betongüten: C20/25 – C35/45 Neubau Hardenberg Gymnasium in Fürth
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