205 Der Schwarzaubach ist ein Teileinzugsgebiet des Hinterseer Almbaches im Bezirk Salzburg- Umgebung des Bundeslandes Salzburg und hat eine Fläche von 25,2 km². Im Oberlauf verläuft der Schwarzaubach von Osten nach Westen und dreht sich im Unterlauf Richtung Nord-Süd. Der Höhenunterschied beträgt 681 m (von 1.237 m auf 556 m SH) und das Pauschalgefälle beträgt 9 %. Mehrere Hochwässer aus den Quellgräben Katzbach, Ellmaubach, Siederbach und des eigentlichen Schwarzaubaches in den letzten Jahren, speziell die Hochwässer vom 12.8.2002 und 25.3.2003 sowie der Juli 2004, veranlassten die Gemeinde Ebenau und die Wassergenossenschaft Schwarzaubach, bei der Gebietsbauleitung um die Herstellung geordneter Abflussverhältnisse im Einzugsgebiet des Schwarzaubaches vorstellig zu werden. Mit den Projektsarbeiten wurde im Oktober 2004 begonnen und im März 2005 abgeschlossen. Wie die bisherigen Hochwasserereignisse zeigten, kann die bestehende Regulierung im Ort von hm 36,0 – 46,0 die anfallende Hochwassermenge HQ = 44,4 m³/s im Ereignisfall nicht schadlos abführen. Der Schwerpunkt der Sicherungsmaßnahmen liegt deshalb in der Aufweitung der Ortsregulierung auf ein HQ von 25 m³/s sein und gleichzeitig die Drosselung der Hochwasserspitze von HQ100=44,4 m³/s auf ein HQ von 23,7 m³/s mit Hilfe zweier Wasserdosierwerke. Der Schwerpunkt der Sicherungsmaßnahmen liegt daher in der Errichtung von zwei Wasserdosierwerken (Ellmaubach bei hm 21,6, Fassungsvermögen von 45.000 m³ und einem Abfluss von 4,0 m³/s und Schwarzaubach bei hm 55,12, Fassungsvermögen von 150.000 m³ und einem Abfluss von 5,0 m³/s). Die bestehende Ortsregulierung von hm 36,0 bis hm 42,20 wird saniert und in diesem Zuge auf eine Förderkapazität von 25 m³/s bzw. 22 m³/s ausgebaut. Wasserdosierwerk Schwarzaubach, hm 55,12 Technische Daten: Bauzeit: Beginn März 2006 bis November 2006 Staurauminhalt: max. 160.000 m³ Spannweite: 134 m Betonkubatur: 4.241 m³ Armierung: 137,07 to Funktion und Begründung des Standortes Verringerung und Rückhalt der ankommenden Hochwasserwelle aus dem Einzugsgebiet des Schwarzaubaches, die über eine Menge von 5 m³/s hinausgeht. Die Retention der Hochwassermenge dient hauptsächlich der Entlastung des Unterlaufes (Ortsregulierung). Die für die Berechnung zugrunde liegende Hochwasserspitze beträgt in diesem Bereich 19,5 m³/s. Unter der bestmöglichen Ausnutzung der Stauraumkapazität (Volleinstau) wird die Hochwasserspitze von 19,5 m³/s auf 5 m³/s gedrosselt. Der ausgewählte Standort ist die letzte Möglichkeit zur Schaffung eines Rückhalteraumes vor dem bachabwärts liegenden Siedlungsgebiet von Ebenau. Durch das bereits von Natur aus weitläufige Gelände, welches bei größeren Überflutungen als Fließretentionsraum gewirkt hat, eignet sich dieser Standort optimal zur Schaffung eines Hochwasserrückhaltebeckens. Bautype Das Dammbauwerk besteht im Mittelteil aus einer Stahlbetonkonstruktion mit Vorfeldwangen. Diese dienen der Absicherung vor Auskolkung und sind zur Abstützung der Hauptsperre gegen die einwirkenden Kräfte der Hinterfüllung notwendig. Die Konstruktionsteile stellen in sich einen Verband dar, sodass die Querschnitte auf ein Minimum reduziert werden können. Die beidseitigen Flügel (Dichtkerne des Dammes) sind sowohl luftseitig (komplett) als auch wasserseitig (halbe Werkshöhe) mit einem verdichteten Dammkörper umschlossen. Hydraulisch gesehen funktioniert dieses Werk als Zwischenschluss. Dies bedeutet, dass eine Wassermenge von 3,2 m³/s die Grunddole mit einer Abmessung von 260/60 cm ungebremst durchläuft. Durch den danach folgenden Einstau wird durch die Auslösung eines Klappenmechanismus bis auf Höhe der nächsten Dolenreihe die Durchflussbreite der Grunddolen um 1,0 m reduziert. Gleiches trifft bei einem weiteren Einstau bis zur nächsten Dolenreihe nochmalig ein. Der maximale Dolenausfluss beträgt bei Vollstau 5,0 m³/s. Die Dolen- und Klappenkonstruktion ist wasserseitig durch einen Stahlrost mit einem Trägerabstand von 25 cm abgedeckt. Die Stabilität der Träger ist durch Querträger mit einem Auflager auf den angefügten Rostwangen gegeben. Die doppelt geknickte Ausführung sollte im unteren Abflussbereich ein Verlegen der Trägerkonstruktion verhindern, indem das angeschwemmte Treibholz auf den horizontalen Teil aufgeleitet und nach Absinken des Wasserspiegels auf diesem zu liegen kommt. In diesem Fall kommt es durch das abgelagerte Treibholz zu keinem Wassereinstau außerhalb eines Hochwasserabflusses. Gleichfalls ist die Räumung des angelandeten Holzes nach Absinken des Wasserspiegels im Trockenen möglich. Aufgrund der geotechnischen Beurteilung des Baugrundes für die Fundamente wurde kurzfristig eine Modifizierung der Fundamente durchgeführt, um den berechneten Setzungen im Mittelteil, wo die Stahlbetonmauer eine Höhe von FUK bis Abflusssektion OK Mittelteil von 18,2 m erreicht, entgegenzuwirken (sh. Fotos). Gleichzeitig wurde das gesamte Bauwerk in 5 eigenständige, in sich bewegliche Teile aufgeteilt, welche durch eine Gleitfuge aus Stahlblech miteinander verbunden sind. Zur Verbesserung der Standsicherheit werden die einzelnen Elemente noch zusätzlich luft- und wasserseitig in sogen. Gleitscheiben geführt (sh. Fotos). Wasserdosierwerk Schwarzaubach
RkJQdWJsaXNoZXIy MTgyMDE=