Nemetschek Structural User Contest 2013

162 X2 Category 2: Civil Structures Neubau Treppenaufgänge Hardbrücke - Zürich, Schweiz Örtliche Verhältnisse Auf der Hardbrücke in Zürich wurden im Bereich Cinemax / Schiffbauhalle eine neue Haltestelle für die Buslinien 33 und 72 gebaut. Der Bau der neuen Haltestelle war sehr eng mit der Sanierung der Hardbrücke verknüpft, musste also terminlich und inhaltlich auf die Sanierung abgestimmt werden. Die neue Bushaltestelle soll den Bereich Cinemax / Schiffbauhalle erschliessen und eine optimale Umsteige-möglichkeit zum inzwischen realisierten Tram Zürich-West bringen. Gestalterisch fügen sich die Aufgänge zur Haltestelle ins Gestaltungskonzept der Hardbrücke ein und passen zum ebenfalls durchgeführten Umsetzung des Plan Lumière. Eine weitere Prämisse war die “Verwandtschaft” zu den im Zuge des Escher-Wyss-Platz-Umbaus geplanten neuen Aufgängen zur Bushaltestelle Escher-Wyss-Platz auf der Hardbrücke und einem noch nicht realisierten westseitigen Aufgang nahe beim Bahnhof Hardbrücke. Diese “Verwandtschaft” besteht in der Form, in der Materialisierung und in der Dimensionierung. Da die Aufgänge in der Hardstrasse wegen Industrie-gleis und Freihaltebereich für die MANSpezialtransporte nicht direkt an der Brücke anliegen können, werden hier zusätzlich Passerellen nötig. Die Treppen am Escher-Wyss-Platz verbleiben mit ihrem Ausgangspunkt unter der Brücke und schwingen sich in einem Bogen nach aussen und hinauf auf die Brücke, einmal im Uhrzeigersinn, einmal im Gegenuhrzeigersinn. In der Hardstrasse hingegen schwingen sich beide Treppen im Uhrzeigersinn hinauf auf die Brücke, verhalten sich zueinander also punktsymmetrisch. Sowohl auf Platzebene als auch auf der Ankunftsebene auf Höhe Brücke besteht eine enge räumliche Beziehung zwischen Treppe und Lift, die auch konstruktiv ausgenutzt wird, indem sich die tragende Innenwange aus dem Liftkern heraus entwickelt. Die geschwungenen Form gibt den Treppen eine plastische, zeichenhafte Wirkung. Die Treppengeometrie, aufgebaut auf den Gesetzmässigkeiten einer logarithmischen Spirale, vereint oberseitig die Anforderungen an Sicherheit und Festlegung einer einfachen Wendelgeometrie zum Bau der Schalung. Die Passerelle als Verbindung zur Buswartehalle auf der Hardbrücke spannt als weit auskragende Platte vom Liftturm zum Brückenrand, ohne auf diesen Lasten abzugeben. Materialisierung: Über das Material verbinden sich die neuen Aufgänge mit der Hardbrücke: Treppe und Liftschacht sind in Ortbeton mit einer Bretterschalung konstruiert. Die Innenwange der Treppe ist als tragende Betonbrüstung mit einem aufgesetzten Handlauf ausgebildet, während ein Staketengeländer aus Metall die schlanke Aussenkante der sich hinaufschwingenden Treppe betont. 5 cm dicke Granitplatten bilden den Gehbelag auf den Stufen. Die Passerelle hingegen erhält einen Schwarzbelag, verwandt mit dem Bodenbelag der Buswartehalle und der Trottoirs. Bei den Personenliften sind die Kabinentüren und Schachttüren verglast, das Kabineninnere ist in robustem Chromstahl ausgeführt. Tragwerk Die Treppenaufgänge als L-förmige Läufe mit Brüstung in Form einer helixartigen logarithmischen Spirale, die in einen Liftkern eingespannt sind. Da der Standort des Turmes infolge der Randbedingungen nicht unmittelbar bei der Haltestelle an der neu verbreiterten Brücke sein kann wird ein quasi 7 m auskragender Übergang als Passarellen benötigt. Als Anschluss zur bestehenden Brücke muss infolge sehr grosser horizontaler Verschiebungen der Brücke eine Speziallagerkonstruktion entwickelt werden und soll möglichst k(l)eine Auflagerkräfte an diese abgeben. Treppenbrüstung und Passarellen sind wegen Gebrauchs- und Dauerhaftigkeitsanforderungen vorgespannt. Die Fundation erfolgt infolge beengter Platzverhältnisse mittels quasi als verlängertem Turmschaft ausgebildeten Pfählen die gleichzeitig mit Betonausfachung als Rühlwand Baugrubenabschluss sind. Software: Allplan Engineering

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