162
X2
Category 2: Civil Structures
Neubau Treppenaufgänge Hardbrücke - Zürich, Schweiz
Örtliche Verhältnisse
Auf der Hardbrücke in Zürich wurden im Bereich
Cinemax / Schiffbauhalle eine neue Haltestelle für
die Buslinien 33 und 72 gebaut. Der Bau der neuen
Haltestelle war sehr eng mit der Sanierung der
Hardbrücke verknüpft, musste also terminlich und
inhaltlich auf die Sanierung abgestimmt werden.
Die neue Bushaltestelle soll den Bereich Cinemax
/ Schiffbauhalle erschliessen und eine optimale
Umsteige-möglichkeit zum inzwischen realisierten
Tram Zürich-West bringen. Gestalterisch fügen sich
die Aufgänge zur Haltestelle ins Gestaltungskonzept
der Hardbrücke ein und passen zum ebenfalls
durchgeführten Umsetzung des Plan Lumière.
Eine weitere Prämisse war die “Verwandtschaft” zu den
im Zuge des Escher-Wyss-Platz-Umbaus geplanten
neuen Aufgängen zur Bushaltestelle Escher-Wyss-Platz
auf der Hardbrücke und einem noch nicht realisierten
westseitigen Aufgang nahe beim Bahnhof Hardbrücke.
Diese “Verwandtschaft” besteht in der Form, in der
Materialisierung und in der Dimensionierung.
Da die Aufgänge in der Hardstrasse wegen
Industrie-gleis und Freihaltebereich für die MAN-
Spezialtransporte nicht direkt an der Brücke anliegen
können, werden hier zusätzlich Passerellen nötig.
Die Treppen am Escher-Wyss-Platz verbleiben mit
ihrem Ausgangspunkt unter der Brücke und schwingen
sich in einem Bogen nach aussen und hinauf auf
die Brücke, einmal im Uhrzeigersinn, einmal im
Gegenuhrzeigersinn. In der Hardstrasse hingegen
schwingen sich beide Treppen im Uhrzeigersinn
hinauf auf die Brücke, verhalten sich zueinander also
punktsymmetrisch. Sowohl auf Platzebene als auch
auf der Ankunftsebene auf Höhe Brücke besteht eine
enge räumliche Beziehung zwischen Treppe und
Lift, die auch konstruktiv ausgenutzt wird, indem sich
die tragende Innenwange aus dem Liftkern heraus
entwickelt.
Die geschwungenen Form gibt den Treppen eine
plastische, zeichenhafte Wirkung. Die Treppen-
geometrie, aufgebaut auf den Gesetzmässigkeiten
einer logarithmischen Spirale, vereint oberseitig die
Anforderungen an Sicherheit und Festlegung einer
einfachen Wendelgeometrie zum Bau der Schalung.
Die Passerelle als Verbindung zur Buswartehalle auf
der Hardbrücke spannt als weit auskragende Platte
vom Liftturm zum Brückenrand, ohne auf diesen Lasten
abzugeben.
Materialisierung:
Über das Material verbinden sich die neuen Aufgänge
mit der Hardbrücke: Treppe und Liftschacht sind in
Ortbeton mit einer Bretterschalung konstruiert. Die
Innenwange der Treppe ist als tragende Betonbrüstung
mit einem aufgesetzten Handlauf ausgebildet,
während ein Staketengeländer aus Metall die schlanke
Aussenkante der sich hinaufschwingenden Treppe
betont. 5 cm dicke Granitplatten bilden den Gehbelag
auf den Stufen. Die Passerelle hingegen erhält einen
Schwarzbelag, verwandt mit dem Bodenbelag der
Buswartehalle und der Trottoirs. Bei den Personenliften
sind die Kabinentüren und Schachttüren verglast, das
Kabineninnere ist in robustem Chromstahl ausgeführt.
Tragwerk
Die Treppenaufgänge als L-förmige Läufe mit Brüstung
in Form einer helixartigen logarithmischen Spirale, die
in einen Liftkern eingespannt sind. Da der Standort des
Turmes infolge der Randbedingungen nicht unmittelbar
bei der Haltestelle an der neu verbreiterten Brücke sein
kann wird ein quasi 7 m auskragender Übergang als
Passarellen benötigt. Als Anschluss zur bestehenden
Brücke muss infolge sehr grosser horizontaler
Verschiebungen der Brücke eine Speziallager-
konstruktion entwickelt werden und soll möglichst
k(l)eine Auflagerkräfte an diese abgeben. Treppen-
brüstung und Passarellen sind wegen Gebrauchs- und
Dauerhaftigkeitsanforderungen vorgespannt. Die
Fundation erfolgt infolge beengter Platzverhältnisse
mittels quasi als verlängertem Turmschaft ausgebildeten
Pfählen die gleichzeitig mit Betonausfachung als
Rühlwand Baugrubenabschluss sind.
Software: Allplan Engineering