Nemetschek Structural User Contest 2013

48 X1 Category 1: Buildings Software: Scia Engineer Donaucity Tower 1 - Wien, Österreich Gebäude und Situation Das Projekt Donaucity Tower stellt städtebaulich das Wahrzeichen der Donaucity Wien, ein Stadtentwicklungsgebiet zwischen Donaufluss und Uno Hauptquartier Wien, welches seit den frühen 1990 Jahren entwickelt wird, dar. Der architektonische Entwurf sieht in seiner Gesamtheit 2 gleichartige Tower vor, welche durch ihre Form einem in 2 Teile auseinandergerissenen Kristall darstellen. Der 2. Tower mit einer Höhe von 165 m wird erst in Zukunft gebaut. Allgemeine Projektdaten Gebäudehöhe gesamt 250 m mit Antenne, oberste Decke bei 220 m 60 Geschosse Untergeschosse Fläche 40.000 m2, oberirdisch zirka 80.000 m2 Beginn der Planung: Juni 2006, Dauer bis Ende 2012, Baubeginn Juni 2010, Rohbaufertigstellung November 2012 Konstruktion - Gründung Kastengründung - Schlitzwände werden im Raster so angeordnet, dass durch die Umschließung des Erdreiches mit den Schlitzwänden eine Art homogener Fundamentblock mit 25 m Tiefe entsteht. Diese Gründungsart zählt zu den Setzungsärmsten und wurde deshalb gewählt, die Auswirkungen auf die unmittelbar danebenliegende überdeckte Autobahn möglichst gering und verträglich zu machen. Die aufgehende Struktur wurde nach umfangreichen Variantenstudien zwischen Stahl- und Stahlbetonbauteilen als reine Sahlbetonkonstruktion mit bereichsweise eingesetzten Verbundstützen gewählt. Der wesentlichste konstruktive Vorteil stellt die Homogenität der verwendeten Materialien dar, wodurch die inneren Zwangskräfte zu den unterschiedlichen Zeitpunkten der Herstellung und zeitabhängigen Verformungen minimiert werden konnten. Aussteifung Die Aussteifung erfolgt durch den Gebäudekern mit Aktivierung der aussenliegenden Stützen durch 2 Outriggerkonstruktionen in den GebäudehöheDrittelpunkten. Die Steifigkeit der Konstruktion wurde so eingestellt, dass sich die maximale Verformung bei Windlast unter H/500 einstellt. Die Outriggerkonstruktion wurde in Form einer 2 m starken Stahlbeton-Decke gewählt, wodurch sich maximaler Freiraum für die Haustechnik erreichen lässt. Die Logistik der Herstellung dieser Bauteile erfordert eine enge Zusammenarbeit der Tragwerksplaner mit der ausführenden Firma. Die Schlankheit der Konstruktion: Gebäudehöhe in Bezug zur Breite der aussteifenden Konstruktion mit 1zu11, stellt einen Spitzenwert im internationalen Vergleich dar. Zur Verringerung der auftretenden Horizontalbeschleunigungen für maximalen Nutzerkomfort im obersten Geschoss bei 10-jährigen Windspitzen auf ein nicht merkbares Maß wird ein Dämpfersystem in Form eines 300 Tonnen Pendels in den obersten Geschossen mit hydraulischem Kolbendämpfer eingebaut. Diese Konstruktion kann zur Optimierung der Dämpfungswirkung zu jedem Zeitpunkt genau auf die dynamischen Eigenschaften des Gebäudes eingestellt werden.

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